Frau Zitate (Seite 12)
Ein männlicher Mann trägt - außer seinem Ehering, der anzeigt, daß er bereits von einer besonderen Frau auf eine besondere Art verwertet wird - keinen Schmuck. Die große, plumpe Uhr an seinem Handgelenk - wasserdicht, stoßfest und mit Datumsanzeige - ist wahrhaft kein Luxusgegenstand. Häufig wird sie ihm von der Frau geschenkt, für die er arbeitet.
Esther Vilar
Der Mann wäre für einen außerirdischen Betrachter sicher das anbetungswürdigste Wesen auf diesem Planeten; jedenfalls steht außer Zweifel, daß er ihn weit attraktiver finden müßte, als beispielsweise die Frau. Denn der Frau gegenüber hat er zwei Vorzüge: er ist schön, und er ist intelligent.
Esther Vilar
Eher, liebe Frau, bricht sich einer, der auf einen Stuhl steigt, ein Bein, als daß einem deutschen Minister etwas passiert, und wenn er noch so viel Böses angerichtet hat. Es ist das gefahrloseste und das verantwortungsloseste Metier von der Welt. Liebe Frau, lassen Sie ihren Sohn Beamter werden.
Kurt Tucholsky
Die Frau wünscht den Mann überlegen, aber ihr Mittel, um seine Überlegenheit anzustacheln, ist der Versuch, ihn zu unterjochen. Läßt er sich unterjochen, so ist es um ihn geschehen; sie kann ihn nur mehr verachten. Aber gleichzeitig findet auch das Umgekehrte statt: Der Drang des Mannes, die Frau zu seinem Eigentum zu machen. Läßt sie das geschehen, so verliert er das Interesse an ihr und wendet sich, zumindest in seinem Verlangen, anderen Eroberungen zu.
Georg Stefan Troller
Die Versklavung der Frau besteht darin, daß die Männer etwas Angenehmes darin finden, sie als einen Gegenstand des Genusses auszubeuten. Nun, so emanzipieren sie denn die Frau, geben ihr alle Rechte, die der Mann besitzt, fahren dabei jedoch fort, sie vom Standpunkt des sinnlichen Genusses zu betrachten, und erziehen sie in diesem Sinne schon, solange sie noch ein Kind ist, sowie auch später für die Gesellschaft. So bleibt sie stets dieselbe erniedrigte, verdorbene Sklavin und der Mann...
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi