Französisches Zitate (Seite 2)
Der Franzose kennt, man höre und staune, kein Wort für die Not – dafür hat er sagenhaft kluge, mit Trotz und Mut gewürzte Begriffe für beinahe jedes Bedürfnis. Fürs Elend, zum Beispiel, sagt er »misère«, was auf gut deutsch »Gott erbarme sich!« heißt. Das Französisch hat, in Anlehnung an uralte Erfahrungen, das Finstere dieses Wortes mit Licht übergossen – es hat aus der »Not« einen Schrei gemacht, aus dem »Elend« ein Bekenntnis zum Dasein.
Billy
Ich wage die Behauptung: Französisch ist die Weltsprache der Zuversicht, und das »Mon dieu« ist der Beweis. Mit einem »Mon dieu!« zur richtigen Zeit lassen sich alle problematischen Themen in einvernehmlichster Weise besprechen, jedenfalls menschlicherseits – es gibt für das Diesseits der Sprache keinen zuverlässigeren Partner.
Billy
Um Epoche in der Welt zu machen, dazu gehören bekanntlich zwei Dinge. Erstens, daß man ein guter Kopf sei, und zweitens, daß man eine große Erbschaft tue. Napoleon erbte die Französische Revolution, Friedrich der Große den Schlesischen Krieg, Luther die Finsternis der Pfaffen, und mir ist der Irrtum der Newtonischen Lehre zuteil geworden.
Johann Wolfgang von Goethe