Falsche Zitate (Seite 18)
Jeder Mensch ist ein einsamer, dünnhäutiger, von Kratern heimgesuchter, nur selten Schöpferisches ermöglichender Planet, der schlußendlich in dem Fixstern des Todes, an den er gekettet ist und in Symbiose lebt, verschwindet, was insofern für einen gnadenlosen Determinismus steht, dem man freilich bei aller dann nur falsch verstandenen Tragik einen schönen absurden Humor nicht absprechen kann.
Peter Rudl
Letztendlich ist die Welt immer das, was der Mensch daraus macht. Was das ist, läßt allerdings zu wünschen übrig. Wenn der Mensch dann aber vor einer kaputten, nicht wieder zu reparierenden Welt steht, kratzt er sich am Kopf und sagt: "Oh, muß wohl was falsch gelaufen sein. Na ja, waren wohl die anderen!"
Jens Roth
Falsifikation
Zum erstenmal hat Sokrates die Methode angewendet, durch Aussonderung des Falschen dem Richtigen näherzukommen. Durch sein "Ich weiß, daß ich nichts weiß“ wollte er sagen, daß es besser ist zu wissen, daß man nichts weiß, als etwas zu wissen meinen, was falsch ist. Absolute Wahrheiten zu wissen, ist, sofern überhaupt möglich, schwierig. Absolute Unwahrheiten hingegen gibt es in großer Zahl. Sie zu erkennen ist meistens nicht schwierig, zwar unbequem, aber wirksam. Der...
Manfred Rommel
Ist es möglich, daß die ganze Weltgeschichte mißverstanden worden ist? Ist es möglich, daß die Vergangenheit falsch ist, weil man immer von ihren Massen gesprochen hat, gerade als ob man von einem Zusammenlauf vieler Menschen erzählte, statt von dem Einen zu sagen, um den sie herumstanden, weil er fremd war und starb?
Rainer Maria Rilke