Des Glücks Zitate (Seite 30)
Das Glück des Menschen – ich habe seine tiefsten Gründe gesucht, und das habe ich herausgefunden: Der Grund liegt nicht im Geld oder Besitz oder Luxus, nicht im Nichtstun oder Geschäfte machen, nicht im Leisten oder Genießen. Bei glücklichen Menschen fand ich immer als Grund tiefe Geborgenheit, spontane Freude an den kleinen Dingen und eine große Einfachheit.
Phil Bosmans
So gib mir auch die Zeiten wieder, / da ich noch selbst im Werden war, / da sich ein Quell gedrängter Lieder / ununterbrochen neu gebar, / da Nebel mir die Welt verhüllten, / die Knospe Wunder noch versprach, / da ich die tausend Blumen brach, / die aller Täler reichlich füllten! / Ich hatte nichts und doch genug: / Den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug! / Gib ungebändigt jene Triebe, / das tiefe schmerzenvolle Glück, / des Hasses Kraft, die Macht der Liebe, / gib meine Jugend mir zurück!
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Ruhm und Verdienst die Menschen nicht glücklich machen, ist das Glück dann noch ihrer Sehnsucht wert? Würde eine mutige Seele sich dazu herablassen, Wohlstand, Geistesruhe, Mäßigung anzunehmen, wenn sie dafür die Kraft der Gefühle und den Schwung des Geistes zum Opfer bringen müßte?
Luc de Clapiers Vauvenargues
Zeiten der chronischen Krise muten dem menschlichen Lebenswillen zu, permanente Ungewißheit als den nicht abänderbaren Hintergrund seiner Glücksbemühungen hinzunehmen. Dann schlägt die Stunde des Kynismus; er ist die Lebensphilosophie der Krise. Nur unter seinem Zeichen bleibt Glück im Ungewissen möglich.
Peter Sloterdijk