Bist Zitate (Seite 9)
Dein Wert
fühle dich nicht minder Wert,
als du wirklich bist.
denn es birgt das Risiko,
dass du eins vergisst.
nichts auf dieser unsrer Welt
kann so sein wie du.
nicht der allergrößte Held
macht etwas wie du.
und es wird immer jemand geben,
dem egal ist, wie du bist.
solange du dein ganzes Leben,
nur eine Sache nicht vergisst.
Dass du nicht minder wert bist als der Rest,
wenn du träumst und lebst und liebst,
denn es wird immer jemand geben,
der das braucht, was du ihm gibst!
Frank Korablin
Erkenne Dich selbst bedeutet nicht:
Beobachte Dich.
Beobachte
Dich ist das Wort der Schlange.
Es bedeutet:
Mache Dich zum Herrn Deiner Handlungen.
Nun bist Du es aber schon,
bist Herr Deiner Handlungen.
Das Wort bedeutet also: Verkenne Dich!
Zerstöre Dich!
Also etwas Böses
und nur wenn man sich sehr tief hinabbeugt,
hört man auch sein Gutes, welches lautet:
"um Dich zu dem zu machen, der Du bist."
Franz Kafka
Was du mir bist
Was du mir bist, mein schönes Kind?
Nach langer Winternacht
Der erste Maientag –
Die erste Knospe, die erwacht
Im Blütenhag, –
In blauen, lauen Lüften lind
Der erste Lerchenschlag.
Mein gutes Kind, was du mir bist?
Was dem, der pfadberaubt,
Die Rast, das Wanderziel, –
Was dem verfehmten Haupt
Ein traut Asyl, –
Was dem ein Samariter ist,
Der untrer Mörder fiel!
Hans Grasberger
Mädchenlied
In meinem Garten die Nelken
Mit ihrem Purpurstern
Müssen nun alle verwelken,
Denn du bist fern.
Auf meinem Herde die Flammen,
Die ich bewache so gern,
Sanken in Asche zusammen,
Denn du bist fern.
Die Welt ist mir verdorben,
Mich grüßt nicht Blume, nicht Stern;
Mein Herz ist lange gestorben,
Denn du bist fern.
Emanuel Geibel
Ich will wissen
Ich will wissen,
wer und wie du bist,
was dich kalt läßt
oder heißlaufen läßt.
Ich will wissen,
woher du kommst,
wo du stehst
und wohin du unterwegs bist.
Ich will wissen,
wie tief du zu fühlen
und wie hoch du zu denken
imstande bist.
Ich weiß aber auch,
daß alles Wissen
mit Liebe
nur am Rande zu tun hat.
Ernst Ferstl
Du sagst, du wärst so müde wie ein Hund,
So reizbar, krank und hungrig wie ein Hund,
So matt und melancholisch wie ein Hund,
so träge, schläfrig, müßig wie ein Hund.
Doch warum vergleichst Du dich mit einem Hund?
Worin der Mensch geringschätzt einen Hund,
Stell ich dich besser gleich mit einem Hund.
Du bist so treu und ehrlich wie ein Hund,
Bist unbefangen, lieb, so wie ein Hund,
Du bist so klug und tapfer wie ein Hund.
John Davies
Der Bauer an seinen Fürsten
Wer bist du, Fürst? daß über mich
Herrollen frei dein Wagenrad,
Dein Roß mich stampfen darf?
Wer bist du, Fürst? daß in mein Fleisch
Dein Freund, dein Jagdhund, ungebläut
Darf Klau und Rachen haun?
Wer bist du? daß, durch Saat und Forst,
Das Hurra deiner Jagd mich treibt,
Entatmet wie das Wild?
Die Saat, so deine Jagd zertritt,
Was Roß und Hund und du verschlingst,
Das Brot, du Fürst, ist mein!
Du Fürst hast nie bei Egg' und Pflug,
Hast nie den Erntetag...
Gottfried August Bürger
St. Teresas Gebet:
Möge heute überall Frieden sein. Mögest du Gott vertrauen, daß du genau dort bist, wo du vorgesehen bist zu sein. Mögest du dir der unendlichen Möglichkeiten gewahr sein, die durch den Glauben geboren werden. Mögest du jener Geschenke bedenken, die du erhalten hast und die Liebe weiterleiten, die dir gegeben wurde. Mögest du in Zufriedenheit wissen, daß du ein Kind Gottes bist. Laß diese Gewißheit mit tiefen Atemzügen bis in deine Knochen dringen und dort ihren Platz finden...
Teresa von Avila