Bibel Zitate (Seite 5)

Luthers überwältigende Geistesgröße und wunderbare Vielseitigkeit machte ihn zum Manne seiner Zeit und seines Volkes: es hat nie einen Deutschen gegeben, der sein Volk so ganz erfaßt, ich möchte sagen eingesogen hatte wie dieser Augustinermönch zu Wittenberg. Sinn und Geist der Deutschen waren in seiner Hand wie die Leier in der Hand des Künstlers. Hatte er ihnen doch auch mehr gegeben, als jemals in christlicher Zeit ein Mann seinem Volk gegeben hat: Sprache, Volkslehrbuch, Bibel,...
Ignaz von Döllinger
Ich habe von Jugend auf gern die Bibel gelesen; am liebsten aber lese ich im Sankt Johannes. In ihm ist so etwas ganz Wunderbares… so etwas Schwermütiges und Ahnungsvolles, daß man nicht satt werden kann. So ist mir immer beim Lesen im Johannes, als ob ich ihn beim letzten Abendmahl an der Brust meines Meisters sehe.
Matthias Claudius
Es ist eine schöne Allegorie in der Bibel, der Baum der Erkenntnis, welcher den Tod bringt. Will dieses Sinnbild nicht sagen, daß, wenn man den Grund der Dinge ergründet hat, der Verlust der Illusionen den Tod der Seele herbeiführt, das heißt, eine völlige Gleichgültigkeit allem gegenüber, was andere Menschen berührt oder beschäftigt?
Nicolas Chamfort
Die Bibel kennt mehrere Dutzend Deutungen des Leidens. Oft wird Gott als Urheber genannt: Er erzieht, richtet, stellt auf die Probe. Daneben wird der Mensch als Leidensverursacher erkannt: er ist böse, ungeschickt oder unterzieht sich freiwillig einem Leiden. Selten betrachten biblische Autoren auch Naturgesetzlichkeiten als Grund für ein Leiden. Seit der biblischen Zeit sind bis heute weitere Sichtweisen dazugekommen: Leiden als Verdienst, als Beitrag zur Weltverbesserung, als Impuls zum...
Thomas Bornhauser
