Berühren Zitate (Seite 10)
Man kann eine tugendhafte Frau mit einem Spiegel aus reinem und hellem Kristall vergleichen, den aber der leiseste Hauch verdunkelt und befleckt. Man muß sie behandeln wie eine Reliquie, die man wohl anbeten, aber nicht berühren darf; man muß sie hüten und schützen, wie man einen schönen Garten voll Rosen und anderer Blumen schützt und verwahrt, dessen Besitzer keinem erlaubt, hineinzugehen und sie zu betasten.
Miguel de Cervantes Saavedra
Wenn es einen Menschen gibt, der die Gewalt des Schicksals, die Wechselfälle des Lebens, die Wirkung aller denkbaren Ereignisse erträglich findet, der sich infolgedessen weder von Furcht noch von Angst berühren läßt, sich keiner Begierde hingibt und keinem leeren Wonnerausch anheimfällt: Warum soll der nicht glückselig heißen?
Marcus Tullius Cicero
Über einen gescheiterten Idealisten lacht ihr! — Um Phaeton, der den Donnerwagen lenken wollte und zu schwach war, die Zügel zu führen (er stürzte, wie Prudhomme, Louis Blanc, wie die bessere »Linke« der Paulskirche), weinten die Heliaden so lange, bis sie in zitternde Erlen verwandelt waren. Ihre Thränen flossen so reichlich, daß sie sich zum Bernstein verdichteten.
Karl Gutzkow
Soweit ich zurückdenken kann, hat man immer entweder Krieg geführt oder darüber diskutiert; nun diskutiert man darüber, in Kürze wird man Krieg führen, und wenn er zu Ende sein wird, wird man erneut darüber diskutieren, so daß es nie vorkommen wird, daß man über nichts nachdenkt.
Niccolò Machiavelli