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Mit einem gemalten Band
Kleine Blumen, kleine Blätter
Streuen mir mit leichter Hand
Gute junge Frühlingsgötter
Tändelnd auf ein luftig Band.
Zephir, nimms auf deine Flügel,
Schlings um meiner Liebsten Kleid;
Und so tritt sie vor den Spiegel
All in ihrer Munterkeit.
Sieht mit Rosen sich umgeben,
Selbst wie eine Rose jung.
Einen Blick, geliebtes Leben!
Und ich bin belohnt genug.
Fühle, was dies Herz empfindet,
Reiche frei mir deine Hand,
Und das Band, das uns verbindet,
Sei kein schwaches...
Johann Wolfgang von Goethe
Glückspilz
Geboren ward er ohne Wehen
Bei Leuten, die mit Geld versehen.
Er schwänzt die Schule, lernt nicht viel,
Hat Glück bei Weibern und im Spiel,
Nimmt eine Frau sich, eine schöne,
Erzeugt mit ihr zwei kluge Söhne,
Hat Appetit, kriegt einen Bauch,
Und einen Orden kriegt er auch,
Und stirbt, nachdem er aufgespeichert
Ein paar Milliönchen, hochbetagt;
Obgleich ein jeder weiß und sagt:
Er war mit Dummerjahn geräuchert!
Wilhelm Busch
O Kind, des Lenzes Fächeln
O Kind, des Lenzes Fächeln
Ruft schon die Erde wach;
Du weilst mit stillem Lächeln
Noch träumend im Gemach.
Dein liebes Antlitz siehst du
Im Spiegel sanft und klar,
Die kleinen Blumen ziehst du
So zierlich durch dein Haar.
Des Taues frische Welle,
Bedeckt die Knospe ganz;
Dein Auge, sonst so helle,
Umflort ein feuchter Glanz.
Am Zweig die jungen Triebe
Entfalten sich zur Zeit,
Dir nahet schon die Liebe,
Dir nahet schon das Leid.
Wilhelm Michael Anton Creizenach