Gewiß ist es, daß dieses scheußliche Blutbad, welches unaufhörlich in unseren Schlachthäusern und Küchen stattfindet, uns nicht mehr als ein Übel erscheint, im Gegenteil betrachten wir diese Scheußlichkeiten, welche oft pestilenzialisch wirken, als einen Segen des Herrn und danken ihm in unseren Gebeten für unsere Mördereien. Kann es denn aber etwas Abscheulicheres geben, als sich beständig von Leichenfleisch zu ernähren?
VoltaireÜber den Autor
- Beruf des Autors: Schriftsteller
- Nationalität: französischer
- Geboren: 21. November 1694
- Gestorben: 30. Mai 1778
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Wenn . . . zum Beispiel jemand fragt, warum das Gold, das man im Sande vieler Flüsse findet, mehr wert ist als der Sand, sollte er bedenken, daß er leicht in einer Viertelstunde einen Sack mit Sand füllen kann, wenn er den Sack aber mit Gold füllen soll, werden viele Jahre dazu nötig sein . . .
Ferdinando Galiani
Nur eine Meile noch
Mein Mütterle ach, wie bist du krank
Nun bring' ich dir Hilfe, Gott sei Dank!
Ich bring' aus der Stadt die Arznei,
Die heilt dich, und bald ist die Angst vorbei.
Wie bin ich so müd' und verschmachte fast!
An der Bergcapelle mach ich Rast.
Der Weg war steil und heiß und lang,
Und so ganz allein wird mir oft bang'.
Doch rast’ ich gewiß nicht länger, als ich
Zum lieben Gott ich bete für dich.
Nur wenige Stunden – dann bin ich bei dir.
So lang' bleib' du, lieber Gott bei Ihr!
Friedrich Hofmann