Sobald die Leute genug haben, wovon sie leben können, stellt sich heraus, daß sie nicht wissen, wofür sie leben könnten.
Viktor Emil FranklAktuelle Zitate
Bei unserem frühzeitigen und oft gar zu häufigen Lesen, wodurch wir so viele Materialien erhalten, ohne sie zu verbauen, wodurch unser Gedächtnis gewöhnt wird, die Haushaltung fair Empfindung und Geschmack zu führen, da bedarf es oft einer tiefen Philosophie, unserem Gefühl den ersten Stand der Unschuld wiederzugeben, sich aus dem Schutt fremder Dinge herauszufinden, selbst anfangen zu fühlen und selbst zu sprechen und, ich möchte fast sagen, auch einmal selbst zu existieren.
Georg Christoph Lichtenberg
Wenn meine Sinne gar nicht mehr halten wollen, so lindert all den Tumult der Anblick eines solchen Geschöpfs, das in glücklicher Gelassenheit den engen Kreis seines Daseins hingeht, von einem Tage zum andern sich durchhilft, die Blätter abfallen sieht und nichts dabei denkt, als daß der Winter kommt.
Johann Wolfgang von Goethe
Das ist des Dichters wahre erhabene Kunst, dem Leser die Begebnisse, die er erzählt, so lebhaft vor Augen zu führen, daß ihm die Gegenwart und seine ganze Umgebung zu entfliehen scheint, und daß er nicht nur ein Kunstwerk empfindet, sondern über dessen klarer Natürlichkeit die Kunst vergißt und die Begebenheit miterlebt.
Rainer Maria Rilke