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Theodor Fontane Zitate über lebens
30. Dezember, 1819 – 20. September, 1898
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Zitate
So und nicht anders
Die Menschen kümmerten mich nicht viel,
eigen war mein Weg und Ziel.
Ich mied den Markt, ich mied den Schwarm,
andre sind reich, ich bin arm.
Andre regierten (regieren noch),
ich stand unten und ging durchs Joch.
Entsagen und lächeln bei Demütigungen,
das ist die Kunst, die mir gelungen.
Und doch, wär’s in die Wahl mir gegeben,
ich führte noch einmal dasselbe Leben.
Und sollt’ ich noch einmal die Tage beginnen,
ich würde denselben Faden spinnen.
Theodor Fontane
Bekenntnis
Ich bin ein unglückselig Rohr:
Gefühle und Gedanken
Seh' rechts und links, zurück und vor,
In jedem Wind, ich schwanken.
Da liegt nichts zwischen Sein und Tod,
Was ich nicht schon erflehte:
Heut bitt' ich um des Glaubens Brot,
Daß morgen ich's zertrete.
Bald ist's im Herzen kirchenstill,
Bald schäumt's wie Saft der Reben,
Ich weiß nicht, was ich soll und will, –
Es ist ein kläglich Leben!
Dich ruf' ich, der das Kleinste du
In deinen Schutz genommen,
Gönn meinem Herzen Halt und...
Theodor Fontane
Es kann die Ehre dieser Welt,
Dir keine Ehre geben;
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
Muß in dir selber leben.
Wenn's deinem Innersten gebricht
An echten Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt dir Beifall spricht,
Ist all dir wenig nütze.
Das flücht'ge Lob, des Tages Ruhm,
Magst du dem Eitlen gönnen,
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.
Theodor Fontane
Zu den vielen öden Redensarten gehört auch die von der Herrlichkeit der Kindheit. Man liest mitunter dergleichen, und es mag vorkommen, daß eine Witwe ganz in ihrem Jungen und der Junge ganz in seiner Mutter aufgeht, und daß dann das spätere Leben ganz hinter diesem Liebesidyll zurückbleibt. Aber ich habe von solchen Dingen nur gehört oder gelesen, gesehen habe ich nichts davon. Ich meinerseits wollte beständig etwas, was ich nicht kriegte – Kuchen, Pflaumen usw. – und ich kriegte beständig...
Theodor Fontane
Daß wir die Melodie unseres Lebens selber spielen, das wünschen wir uns. Und daß sie uns, auch wenn es hier und dort mal einen Misston gibt, doch zu einem harmonischen Ganzen gerät, denn es kommt immer darauf an, daß, wie und wo man marschiert, man allerorts die Musik des Lebens hört.
Theodor Fontane
Es ist was in mir, das mich mit unwiderstehlicher Sehnsucht zu dem zerlumpten Lazzarone hinzieht, der an der Tempelschwelle gebräunt und lächelnd in den ewigblauen Himmel emporschaut; es ist was in mir, das mich den Diogenes mehr bewundern läßt als den Mann, der vor ihm in der Sonne stand, und was – wenn ich zwischen Extremen wählen soll – mir den Orden von La Trappe größer und beneidenswerter erscheinen läßt als die London-City mit ihrem »Leben im Sturm«.
Theodor Fontane