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Ich wollt', ich wär' des Sturmes Weib
Ich wollt', ich wär' des Sturmes Weib,
Es sollte mir nicht grausen,
Auf Felsenhöhen wohnt ich dann,
Dort, wo die Adler hausen.
Die Sonne wäre mein Gespiel,
Die Winde meine Knappen,
Mit dem Gemahl führ' ich dahin
Auf flücht'gem Wolkenrappen.
Frei würd' ich sein und stolz und groß,
Die Königin der Ferne,
Tief unter mir die dumpfe Welt
Und über mir die Sterne!
Anna Ritter
Wie wir die Menschen sehn, nicht wie sie sind,
So lieben wir sie. Unser tiefstes Sehen
Ist, wo wir lieben, kinderselig blind,
Und mag nur mit dem Herzen sich verstehen.
Erkenntniß selbst wird eingehüllt geschwind,
In schönem Trug mit uns einher zu gehen.
Wie reich die Armuth, die das Herz verschwendet!
Wie arm der Reichthum, wenn der Trug sich wendet!
Otto Roquette