Sören Aabye Kierkegaard Zitate über zeit
5. Mai, 1813 – 11. November, 1855
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Man lasse sich nie mit der Ehe ein. Eheleute geloben einander Liebe auf ewig. Das ist nun zwar ziemlich leicht, hat aber auch nicht viel zu bedeuten. Denn wird man mit der Zeit fertig, so wird man auch noch mit der Ewigkeit fertig werden. Wenn daher die Betreffenden statt "auf ewig" etwa sagen würden "bis Ostern" oder "bis zum nächsten Mal", so hätte das doch einen Sinn; denn damit wäre wirklich etwas gesagt, etwas, was man vielleicht halten könnte.
Sören Aabye Kierkegaard
Ist nicht der ein Beter, gar der wahre Beter, der so spricht: Herr, mein Gott, im Grunde gibt es nichts, um was ich dich bitten könnte; selbst wenn du mir zusicherst, mir alle Wünsche zu erfüllen, fiele mir eigentlich nichts ein zu erbitten, außer dem, bei dir bleiben zu dürfen, so nah, wie es in dieser Zeit des Getrenntseins möglich ist, in der du und ich leben, und dann in aller Ewigkeit ganz bei dir?
Sören Aabye Kierkegaard
Andere mögen darüber klagen, daß unsere Zeit böse sei; ich klage darüber, daß sie armselig ist. Es gibt keine Leidenschaft mehr. Die Gedanken der Menschen sind dünn und schwach wie ein Spitzengewebe, sie selbst erbärmliche Geschöpfe wie Spitzenklöpplerinnen. Ihre Gedanken sind zu elend, um sündhaft zu sein.
Sören Aabye Kierkegaard
Man habe Schwärmerei genug, um zu idealisieren, Geschmack genug, um mit anzustoßen beim festlichen Klingen des Genusses, Verstand genug, um abzubrechen, wenn es Zeit ist, absolut abzubrechen wie der Tod, Raserei genug, um aufs Neue genießen zu wollen - so wird man der Götter und Mädchen Liebling.
Sören Aabye Kierkegaard
Wie geht es in der Ehe zu? Nach kurzer Zeit merkt zuerst der eine Partner, daß er hereingefallen ist; welch himmelschreiende Treulosigkeit! Aber im Lauf der Zeit kommt der andere Parner zum selben Resultat; und nun wird eine Neutralität arrangiert, in der die beiderseitige Untreue mit Zufriedenheit und Vergnügen verrechnet wird. So hat man die Sache hinter sich, denn eine Scheidung wäre mit zu großen Schwierigkeiten verbunden.
Sören Aabye Kierkegaard
Will man das mittelalterliche Christentum das klösterlich-asketische nennen, so könnte man das Christentum unserer Zeit das professoral-wissenschaftliche nennen. Mit dem Professor kam die Wissenschaft, und mit ihr kamen die Zweifel, und mit der Wissenschaft und den Zweifeln kam das wissenschaftliche Publikum, und dann kamen die Gründe pro und contra. . .
Sören Aabye Kierkegaard
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