Erinnerung
Und du wartest, erwartest das Eine,
das dein Leben unendlich vermehrt;
das Mächtige, Ungemeine,
das Erwachen der Steine,
Tiefen, dir zugekehrt.
Es dämmern im Bücherständer
die Bände in Gold und Braun;
und du denkst an durchfahrene Länder,
an Bilder, an die Gewänder
wiederverlorener Fraun.
Und da weißt du auf einmal: das war es.
Du erhebst dich, und vor dir steht
eines vergangenen Jahres
Angst und Gestalt und Gebet.
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 4. Dezember 1875
- Gestorben: 29. Dezember 1926
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Aktuelle Zitate
Ich glaube, daß die Liebe auf der Nachtseite der Welt ist, verderblicher als jedes Verbrechen, als alle Ketzereien. Ich glaube, daß, wo sie aufkommt, ein Wirbel entsteht wie vor dem ersten Schöpfungstag. Ich glaube, daß die Liebe unschuldig ist und zum Untergang führt; daß es nur weitergeht mit Schuld und mit dem Kommen vor alle Instanzen.
Ingeborg Bachmann
![Origines Zitat: "Wenn man bei der Tugend die freiwillige Betätigung aufhebt, so..."](/pic/1282376/600x316/quotation-origines-wenn-man-bei-der-tugend-die-freiwillige-betaetigung.jpg)