Es heißt oft, jeder Vergleich setze ein tertium comparationis voraus. Nein. Der Vergleich ist ursprünglich, er konstituiert das tertium comparationis als einen aus dem Vergleich abgeleiteten und danach weiterverwendeten Begriff. Das Vergleichen ist eine spontane menschliche, tierische, pflanzliche, atomare Fähigkeit, gleichursprünglich mit der Entstehung von Tag und Nacht.
Rainer KohlmayerVerwandte Autoren
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O Kind, des Lenzes Fächeln
O Kind, des Lenzes Fächeln
Ruft schon die Erde wach;
Du weilst mit stillem Lächeln
Noch träumend im Gemach.
Dein liebes Antlitz siehst du
Im Spiegel sanft und klar,
Die kleinen Blumen ziehst du
So zierlich durch dein Haar.
Des Taues frische Welle,
Bedeckt die Knospe ganz;
Dein Auge, sonst so helle,
Umflort ein feuchter Glanz.
Am Zweig die jungen Triebe
Entfalten sich zur Zeit,
Dir nahet schon die Liebe,
Dir nahet schon das Leid.
Wilhelm Michael Anton Creizenach