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Aktuelle Zitate
Bleich war das Kind zu nennen – geboren im Schoße der Armut,
Ward er aus Mitleid genährt, fast nur aus Mitleid gepflegt.
Bald doch wuchs er heran. Von hohen Zielen getragen,
Schlug er mutig sich durch als der Bedrückten Prophet.
Furchtlos nun schaut er in die Tiefe, drin seine Feinde versinken,
Feinde der Gleichheit, des Rechts, Feinde der Bildung, des Lichts.
Und er wird siegen, muß siegen – das Banner der Zukunft ihm reichend,
Will es die Logik der Zeit, fordert's der Mehrheit Geschick.
August Geib
Der Kampf des Alten, Bestehenden, Beharrenden mit Entwicklung, Aus- und Umbildung ist immer derselbe. Aus aller Ordnung entsteht zuletzt Pedanterie; um diese los zu werden, zerstört man jene, und es geht eine Zeit hin, bis man gewahr wird, daß man wieder Ordnung machen müsse.
Johann Wolfgang von Goethe
Frühlingsmärchen
Ein Brünnlein im Felde, sechs Linden im Kreis,
Und die Wälder so still, und die Sonne so heiß,
Und wir beide am Brunnenstein
So mutterseelenallein.
Du botest mir lächelnd den Zauberkelch,
Und ich trank ihn leer bis zur Neige,
Meine Augen sagten dir: "Schweige!
Es ist ein liebliches Wunder in mir,
Wenn die Stunde kommt, verrath' ich es dir."
Da rauschte es leis durch die Zweige:
"Schweige."
Anna Ritter