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Reizbare Menschen vermuten in jedem Worte und jedem Thun der Nächsten die Absicht, sie zu erregen. Sie vergessen ganz, daß sie alles umgedeutet haben, nur um ihrer Gereiztheit nachgeben zu können. Wären die Ärzte bessere Seelenkenner, als sie es gewöhnlich sind, so verschrieben sie nicht Brom u.s.w., sondern Selbstbeherrschung, denn diese oft krankhaft erscheinende Reizbarkeit ist anfangs stets Willensschwäche und Ichsucht und wird erst mit der Zeit »Nervosität«, die nicht selten um so mehr zunimmt, je mehr die Umgebung durch stetes Nachgeben den »Kranken« verzärtelt.

Otto von Leixner