Abschied
Das Leben ist voll Gier und Streit,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Viel große Schnäbel stehen weit
Und böse offen und heiß bereit,
Dich zu zerreißen.
Dein Herzchen schwillt, dein Kehlchen klingt,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Der Geier kommt, der dich verschlingt;
Du, so beseelt und bunt beschwingt,
Zuckst in den Fängen.
Mir ist so bitterbang zumut,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Ich weiß nun bald, wie Sterben thut,
Und laß mich tragen von der Flut,
Die Alles fortschwemmt.
Aktuelle Zitate
Niemand kann zuletzt mehr ausgeben, als er hat – das gilt von einzelnen, das gilt von Völkern. Gibt man sich für Macht, für große Politik, für Wirtschaft, Weltverkehr, Parlamentarismus, Militär-Interessen aus – gibt man das Quantum Verstand, Ernst, Wille, Selbstüberwindung, das man ist, nach dieser Seite weg, so fehlt es auf der andern Seite. Die Kultur und der Staat – man betrüge sich hierüber nicht – sind Antagonisten.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Ich wüsste nicht, wie wir jemals Aussicht darauf haben könnten, unserer Historie den Charakter einer Schlachthauschronik zu nehmen, wenn wir es nicht fertig bringen sollten, unsere Feinde "zu lieben" - was wir angesichts der Werkzeuge, deren sich die Schlächter heutzutage bedienen können, nicht mehr allzulange werden hinausschieben dürfen.
Hoimar von Ditfurth