Einem Greise
Das Haar schneeweiß,
Die Wangen so hohl,
Bald, bald Lebwohl;
Und noch die Stirne so heiß?
Dein Schifflein stoßt
Schon ins Meer, zum Land
Streckst du die Hand
Noch, überhangend, zum Trost;
Zum Trost und Genuß,
Um Hab und Halt,
Und bist schon so alt:
O, daß man sterben muß!
Zieh ein die Hand!
Den Blick hinaus
Ins Meer! nach Haus!
Denk an den ewigen Strand!
Nicht scheide so schwer;
Wenn du rückverlangst
Und überhangst,
So sinkst du hinab ins Meer.
Aktuelle Zitate
Wo immer der Mensch die überkommenen Ordnungen nicht mehr als innerlich bindend empfand und zum Maß aller Dinge sein eigenes Meinen und Behagen machte, da entwickelte sich eine Sophistik und verwarf alles an sich Gute, alle Normen als einen leeren Wahn und eine schädliche Beschwerung des Lebens.
Rudolf Eucken