An die Melancholie
Du geleitest mich durch's Leben,
Sinnende Melancholie!
Mag mein Stern sich strahlend heben,
Mag er sinken - weichest nie!
Führst mich oft in Felsenklüfte,
Wo der Adler einsam haust,
Tannen starren in die Lüfte,
Und der Waldstrom donnernd braust.
Meiner Toten dann gedenk ich,
Wild hervor die Träne bricht
Und an deinen Busen senk' ich
Mein umnachtet Angesicht.
Aktuelle Zitate
Wenn große Menschen unter der Dauer ihres Mißgeschicks zusammenbrechen, so zeigt dies, daß sie es bisher nicht durch ihre Seelenstärke, sondern bloß durch ihren Ehrgeiz ertragen haben, und daß sich Helden von den anderen Menschen nur durch ihre Eitelkeit unterscheiden.
François VI. Duc de La Rochefoucauld