Ihr fragt: Wie mancht man sein Glück? Man sehe zu, wie es im Parterre eines vollbesetzten Theaters zugeht. Die einen bleiben stehen, die andern weichen zurück, die letzten werden nach vorwärts geschoben. Das Bild ist so richtig, daß es der Volksmund in ein geflügeltes Wort aufgenommen hat. Sein Glück machen, nennt man sich vorwärts drängen.
Nicolas de ChamfortAktuelle Zitate
Es wandelt, was wir schauen
Es wandelt, was wir schauen,
Tag sinkt ins Abendrot,
Die Lust hat eignes Grauen,
Und alles hat den Tod.
Ins Leben schleicht das Leiden
Sich heimlich wie ein Dieb,
Wir alle müssen scheiden
Von allem, was uns lieb.
Was gäb' es doch auf Erden,
Wer hielt' den Jammer aus,
Wer möcht' geboren werden,
Hielt'st Du nicht droben Haus!
Du bist's, der, was wir bauen,
Mild über uns zerbricht,
Daß wir den Himmel schauen –
Darum so klag' ich nicht.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff