Zitate
verteilt im Traum
verteilt im Traum,
den Kopf endlos befreit,
ein Sturm der Sinne zieht auf,
tobender Regen fällt,
Träne für Träne,
zu einem Meer trauriger Augen,
allmählich,
unaufhörlich,
diese Spiegel,
diese Tore,
das Sonnenbild,
der Schrei der Liebe,
dies alles soll uns wecken,
ein tiefenloser Fluß,
euer Leben,
nie verschmolzen zum Wahn,
doch frei ist dieses Treiben,
unbestimmt vorgegeben
ein kreisender Weg,
eine Einladung
in neue Welt,
eine Einweihung
ins Reich...
Michael Beisteiner
Ein Leben für die Sinne
Ein Leben für die Sinne,
eine Nacht für die Träume,
ein Tag für den Morgen,
tief in diesem Leben
Leere,
Trance,
Begegnung,
Erinnerung und Wahrnehmung,
vorbeigegangen der Fluß
als mächtiger Wahn,
in Erscheinung
süßroter Engel,
Bilderflut im Innersten,
ein Kuß an Götter,
nie erwacht
bis zu diesem Tag.
Michael Beisteiner
Die Stadt verschlingt Schlaf
Die Stadt verschlingt Schlaf,
wir hier oben,
Lichter,
gedämpft und scheu
legt sich Nacht auf die Dächer,
lachender Tanz der Sterne,
sinnlose Liebesnächte,
froh verzweigt Linien
zertreten vom Menschenmeer,
traurig
im dunklen Kleid
küßt uns die Nacht
in den träumerischen Tod,
begeistert wie freudlos,
hastig löscht der Morgen
treues Feuer,
wirft uns in eine Welt
roher Lichterfluten.
Michael Beisteiner
Fallen gelassen
Fallen gelassen
in den Staub,
dieses Lächeln,
stumm erstarrt,
wie die Masken am Fenster
in die Jahre blickend,
wissend,
schweigend,
im Bund mit
Zeit und Tod,
hemmungslos liebend
diese Körper der Frauen,
ein Schlangenkampf
um hymnische Berührung,
innerster Schrei,
wartend auf den
Augenblick der Entfesselung.
Michael Beisteiner
„Tom Waits“
Da läuft er wieder,
dieser ausgebrannte Hund,
tödlich krank,
eine Zigarette im Mund,
Sex,
rötlich gefärbt,
auf Asphaltböden,
seine Begierde,
sein Verlangen,
sein Untergang,
ein Tod,
ehrlich und gezielt,
und er liegt ihr zu Füßen,
dieser Madonna,
leckt die Tränen
dieser schwarzen Stadt.
Michael Beisteiner
tiefes Verlangen
tiefes Verlangen
nach Bewegung der Sterne,
nahe am Mond,
so weiß und kühl,
zu tanzen
mit diesen Träumern,
im Kreis,
eingefleischt in Unendlichkeit,
losgelassen
aus der Schwere,
die Erde ist zu sehen
aus schlafender Wirklichkeit,
unruhig,
gierig,
geschehen in Kinderhänden,
tiefes Verlangen
als Verwirklichung,
als Spiegel,
von Bildern
entfesselt.
Michael Beisteiner
Die Gesichter zerlebt
Die Gesichter zerlebt,
wartend auf schönste Form,
gingen wir hinaus,
eines Abends,
die Nacht zu zelebrieren,
Stimmung erschaffen
aus Wein,
aus Tränen,
in Dunkelheit,
erwacht
mit dem Morgen,
verzweifelt gesucht,
nach Träumen,
hier im Sand,
hier
im Außenleben.
Michael Beisteiner
Regentanz
Trommeln,
Rhythmus,
Trance,
Sänger und Tänzer
beleben die Nacht,
still,
im Geheimen,
ein Außer-sich-Sein,
Exzentrik der Sinne,
Ausflug der Seele,
Schatten beten
angesichts der Göttertränen,
es gleicht Vollkommenheit.
Exzeß
Exzeß ist
Exzeß ist Tanz,
Exzeß ist Tanz der Gedanken,
außer Kontrolle geraten.
Michael Beisteiner