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Zwei Gräber
Sie liebten sich und mußten, ach, sich meiden!
Im Traum nur durften sie einander sehen,
Im Traume sich ihre Liebe eingestehen,
Denn eine weite Kluft lag zwischen beiden.
Da kam der stille Tod und machte Frieden,
Mit milder Hand versöhnt' er ihre Leiden,
Und während sonst im Tod die Menschen scheiden,
Hat sie der Tod vereinigt noch hienieden.
Sein Grab umklettern blüh'nde Rosenranken
Sie sind vom Hügel sanft hinabgestiegen,
Sich zärtlich an das Immergrün zu schmiegen,
Das ihrem Grab entsprießt; die Blätter schwanken
Und flüstern traulich leis' im Abendwinde –
Man meint der Seelen Zwiegespräch zu hören,
Kein böses Wort kann ihre Ruhe stören,
Und beider Grab beschattet eine Linde.

Max Kalbeck