Der Bettler dort bin ich
Ein Bettlet steht
vor meinem Haus.
Die Krücken schreien
Not und Weh.
Sein Blickt hängt
an meinem Fenster,
wo ich hinter
einem Vorhang steh'.
Ich kann es
nicht vermeiden;
Uns're Blicke
treffen sich.
Und ich begreif'
die Botschaft:
Der Bettler dort,
bin ich!
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Jung Volkers Lied
Und die mich trug im Mutterleib,
Und die mich schwang im Kissen,
Die war ein schön frech braunes Weib,
Wollte nichts vom Mannvolk wissen.
Sie scherzte nur und lachte laut
Und ließ die Freier stehen:
– Möcht' lieber sein des Windes Braut,
Denn in die Ehe gehen! –
Da kam der Wind, da nahm der Wind
Als Buhle sie gefangen:
Von dem hat sie ein lustig Kind
In ihrem Schoß empfangen.
Eduard Mörike