Ludwig Uhland Zitate über wenn
26. April, 1787 – 13. November, 1862
Ludwig Uhland Zitate auf FranzösischZitieren Sie diese Seite: Zitieren
Zitate
Singe, wem Gesang gegeben
in dem deutschen Dichterwald
Das ist Freude, das ist Leben
wenn's von allen Zweigen schallt
Nicht an wenig stolze Namen
ist die Liederkunst gebannt
ausgestreuet ist der Samen
über alles deutsche Land
Deines vollen Herzens Triebe
gib sie keck im Klange frei
Säuselnd wandle deine Liebe
Donnernd uns dein Zorn vorbeil
Singst du nicht dein ganzes Leben
Sing' doch in der Jugend Drang
Nur im Blütenmond erheben
Nachtigallen ihren Sang
Heilig achten wir die Geister
Aber Namen...
Ludwig Uhland
An jedem Abend geh' ich aus
Hinauf den Wiesensteg.
Sie schaut aus ihrem Gartenhaus,
Es stehet hart am Weg.
Wir haben uns noch nie bestellt,
Es ist nur so der Lauf der Welt.
Ich weiß nicht, wie es so geschah,
Seit lange küß' ich sie,
Ich bitte nicht, sie sagt nicht: ja!
Doch sagt sie: nein! auch nie.
Wenn Lippe gern auf Lippe ruht,
Wir hindern's nicht, uns dünkt es gut.
Das Lüftchen mit der Rose spielt,
Es fragt nicht: hast mich lieb?
Das Röschen sich am Taue kühlt,
Es sagt nicht lange:...
Ludwig Uhland
Wein und Brot
Solche Düfte sind mein Leben,
Die verscheuchen all mein Leid:
Blühen auf dem Berg die Reben,
Blüht im Thale das Getreid.
Donnern werden bald die Tennen,
Bald die Mühlen rauschend gehn,
Und wenn die sich müde rennen,
Werden sich die Keltern dehn.
Gute Wirtin vieler Zecher!
So gefällt mir's flink und frisch;
Kommst du mit dem Wein im Becher,
Liegt das Brot schon auf den Tisch.
Ludwig Uhland
Ich bin allein auf weiter Flur!
Dieses Zitat stammt aus Ludwig Uhlands Gedicht »Schäfers Sonntagslied« aus dem Jahr 1805. Der Schäfer spricht von der andachtsvollen Morgenstille des Sonntags, an dem er mit der Natur allein ist. Als Zitat wird es meist scherzhaft und oft auch in der Form »allein auf weiter Flur stehen« gebraucht, wenn jemand zum Ausdruck bringen möchte, daß er ohne Gesellschaft, einsam ist oder daß er als Einziger etwas tut, zum Beispiel eine Meinung vertritt, die kein anderer...
Ludwig Uhland
Wohl geht der Jugend Sehnen
Nach manchem schönen Traum;
Mit Ungestüm und Tränen
Stürmt sie den Sternenraum.
Der Himmel hört ihr Flehen
Und lächelt gnädig: Nein!
Und läßt vorübergehen
Den Wunsch mitsamt der Pein.
Wenn aber nun vom Scheine
Das Herz sich abgekehrt,
Und nur das Ächte, Reine,
Das Menschliche begehrt.
Und doch mit allem Streben
Kein Ziel erreichen kann;
Da muß man wohl vergeben
Die Trauer auch dem Mann.
Ludwig Uhland
Schwere Träume
Das war mir eine schwere Nacht,
Das war ein Traum von langer Dauer;
welch weiten Weg hab ich gemacht
Durch alle Schrecken, alle Schauer!
Der Traum, er führt' mich an der Hand,
Wie den Aeneas die Sibylle,
Durch ein avernisch dunkles Land,
Durch aller Schreckgestalten Fülle.
Was hilft es, daß die Glocke rief
Und mich geweckt zum goldnen Tage,
Wenn ich im Innern heimlich tief
Solch eine Hölle in mir trage.
Ludwig Uhland
Der Ungenannten
Auf eines Berges Gipfel,
Da möcht ich mit dir stehn,
Auf Täler, Waldeswipfel
Mit dir herniedersehn;
Da möcht ich rings dir zeigen
Die Welt im Frühlingsschein
Und sprechen: wär's mein eigen,
So wär es mein und dein.
In meiner Seele Tiefen
O sähst du da hinab,
Wo alle Lieder schliefen,
Die je ein Gott mir gab!
Da würdest du erkennen:
Wenn Echtes ich erstrebt,
Und mag's auch dich nicht nennen,
Doch ist's von dir belebt.
Ludwig Uhland
Auf einen Grabstein
Wenn du auf diesem Leichensteine
Verschlungen siehest Hand in Hand,
Das zeugt von irdischem Vereine,
Der innig, aber kurz, bestand,
Es zeugt von einer Abschiedstunde,
Wo Hand aus Hand sich schmerzlich rang,
Von einem heil'gen Seelenbunde,
Von einem himmlischen Empfang.
Ludwig Uhland
Auf die Reise
Um Mitternacht, auf pfadlos weitem Meer,
Wann alle Lichter längst im Schiff erloschen,
Wann auch am Himmel nirgends glänzt ein Stern,
Dann glüht ein Lämpchen noch auf dem Verdeck,
Ein Docht, vor Windesungestüm verwahrt,
Und hält dem Steuermann die Nadel hell,
Die ihm untrüglich seine Richtung weist.
Ja! wenn wir's hüten, führt durch jedes Dunkel
Ein Licht uns, stille brennend in der Brust.
Ludwig Uhland
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