Ecce homo
Seht her: mein Herz ist arm, mein Herz ist arm und blutet;
Des Lebens ganzer Harm hat nächtens es durchfluthet.
Ich gab's den Nöthen preis und aller Qual auf Erden,
Und wähnte, daß sein Schweiß euch könnt' zum Glücke werden.
Nun ist ihm alle Kraft und alle Gluth verflogen,
Denn schweren Giftes Saft hat's aus der Qual gesogen.
Wohin mein Auge schaut, verwelkt das Grün der Bäume,
Die Blüthe stirbt der Braut, verdirbt der Duft der Träume.
Was wollt ihr noch von mir? O laßt mich sterben gehen,
Eh' letzter Blüthen Zier im Erdstaub muß verwehen …
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Im Tempel der Pallas gab es, wie wir das in allen Kulten finden, sichtbare Mysterien, die das Volk sehen durfte, und andere, geheimere und höhere Mysterien, die nur den Eingeweihten gezeigt wurden; zu diesen letzteren gehörte wahrscheinlich die wahre Selbstliebe, die jeder sich schuldet.
Seigneur Michel Eyquem de Montaigne