[Das Fatum der Wirklichkeit]
Die reale Ganzheit auf einer Seite und die Wirklichkeit – als Instrument zur Überwindung des Einzelseins – auf der anderen, bestimmen das Wesen des Seins: Die reale Ganzheit wird mittelbar über die Konstruktion der Wirklichkeit erkannt. Der dauernde Versuch, das Einzelsein zu überwinden, resultiert in jener Wirkungswelt, die von der Gemeinschaft mit ihrer Kommunikation aufrechterhalten wird, als einzige Möglichkeit, jene Ganzheit zu erlangen, die erst mittelbar – über Begriffe und Handlungen – mitgeteilt und deshalb differenziert, begriffen und erkannt werden kann.
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Wolken und Wellen
Es schweben die rötlichen Wolken
Hoch über Stadt und See.
Was bergt ihr in luftigen Falten,
Ist's Lust, ist's herbes Weh?
Sie türmen sich auf und dräuen,
Sie glühn im Wetterschein
Und werden in wenigen Stunden
Verweht, vergessen sein.
Am Ufer branden die Wellen,
Sie rollen stolz daher.
Sie schäumen im Sand und zerrinnen,
Kein Auge schaut sie mehr.
Die Wolken und Wellen zerfliessen,
Nur eines bleibt gewiss,
Das ist der blaue Himmel
Dort in dem Wolkenriss.
Rudolf von Tavel