Karl Theodor Körner Zitate über wille
23. September, 1791 – 26. August, 1813
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Im Frühling
Morgenduft!
Frühlingsluft!
Glühend Leben,
Mutige Lust,
Freudiges Streben
In freudiger Brust!
Hinauf, hinauf
Auf der lichten Bahn
Dem Frühling entgegen!
Auf allen Fluren
Der Liebe Spuren,
Der Liebe Segen.
Wälderwärts
Zieht mich mein Herz,
Begaus, Bergein,
Frei in die Welt hinein,
Durch des Tages Glut,
Durch nächtlich Grausen.
Jugendmut
Will nicht weilen und hausen.
Wie alle Kräfte gewaltig sich regen,
Mit heißer Sehnsucht spät und früh,
Dem ewigen Morgen der Liebe...
Karl Theodor Körner
Die Ehebrecherin
Zum Herrn und Meister, der im Tempel lehrte,
Bringt einst das Volk ein sündig Weib herein.
"Was soll", so fragt es, "ihre Strafe sein,
Da Moses will, daß sie gesteinigt werde?"
Der Herr blickt auf mit ruhiger Gebärde.
"Wer lautern Herzens ist und wahr und rein,
Werf auf die Sünderin den ersten Stein!"
Er sprach's und schrieb stillschweigend auf die Erde.
Da standen jene plötzlich wie vernichtet
Und schlichen aus dem Tempel allzusammen;
Es wurden bald die heil'gen Hallen...
Karl Theodor Körner