Karl Theodor Körner Zitate über tage
23. September, 1791 – 26. August, 1813
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Abschied vom Leben
Die Wunde brennt, die bleichen Lippen beben.
Ich fühl's an meines Herzens matterm Schlage,
hier steh ich an den Marken meiner Tage.
Gott, wie du willst! Dir hab ich mich ergeben.
Viel gold'ne Bilder sah ich um mich schweben;
Das schöne Traumbild wird zur Totenklage.
Mut! Mut! – Was ich so treu im Herzen trage,
Das muß ja doch dort ewig mit mir leben.
Und was ich hier als Heiligtum erkannte,
Wofür ich rasch und jugendlich entbrannte,
Ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe...
Karl Theodor Körner
Im Frühling
Morgenduft!
Frühlingsluft!
Glühend Leben,
Mutige Lust,
Freudiges Streben
In freudiger Brust!
Hinauf, hinauf
Auf der lichten Bahn
Dem Frühling entgegen!
Auf allen Fluren
Der Liebe Spuren,
Der Liebe Segen.
Wälderwärts
Zieht mich mein Herz,
Begaus, Bergein,
Frei in die Welt hinein,
Durch des Tages Glut,
Durch nächtlich Grausen.
Jugendmut
Will nicht weilen und hausen.
Wie alle Kräfte gewaltig sich regen,
Mit heißer Sehnsucht spät und früh,
Dem ewigen Morgen der Liebe...
Karl Theodor Körner
Aus der Ferne
Auf schnellem Fittig ist die Zeit verschwunden
Unwiederbringlich! – Nur Erinn'rung lebt,
Ein schöner Traum, von Nebeldunst umwebt,
ein heiliges Vermächtnis jener Stunden.
Heil mir, daß ich der Tage Glück empfunden,
Daß kühn mein Herz zu stolzen Höhen strebt.
Dein Bild ist's, das so freundlich mich umschwebt.
Ach! wär' ich frei und wär' ich nicht gebunden!
Du strahlst mir in des Aufgangs Rosengluten,
Ich sehe dich im Sternensaal der Nacht,
Dich spiegeln mir des Teiches...
Karl Theodor Körner