Wie die Liebe alles verändert und umstürzt! Das »Ich« ist ein Hirngespinst. Ich fühle bestimmt, daß ich nicht »Ich« bin. Ich bin »Sie«, und um das zu sein, brauche ich gar nichts an mir aufzugeben. Ihre Interessen, Ihre Neigungen, Ihr Glück, Ihre Freuden – das ist das »Ich«, lieber Freund, das mir lieb und wert und vertraut ist. Alles übrige ist mir etwas Fremdes.
Julie de LespinasseÜber den Autor
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Meine Seele tadelte mich siebenmal.
Das erste Mal, als ich versuchte, mich auf Kosten der Erniedrigten zu erhöhen.
Das zweite Mal, als ich vor Lahmen zu hinken vorgab.
Das dritte Mal, als ich zwischen Schwerem und Leichtem zu wählen hatte - und dem Leichten den Vorzug gab.
Das vierte Mal, als ich einen Fehler beging und mich mit den Fehlern anderer tröstete.
Das fünfte Mal, als ich Schwäche hinnahm und es der Stärke meiner Geduld zuschrieb.
Das sechste Mal, als ich den Saum meines...
Khalil Gibran
Schon ins Land der Pyramiden
Flohn die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.
Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.
Und es...
Theodor Storm