Joseph Victor von Scheffel Zitate über nichte
16. Februar, 1826 – 9. April, 1886
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Unkraut:
Wie kommt's, daß du so traurig bist,
Und gar nicht einmal lachst?
Ich seh dir's an den Augen an,
Daß du geweinet hast.
Gärtner:
Und wer ein'n steinigen Acker hat,
Dazu 'nen stumpfen Pflug,
Und dessen Schatz zum Schelmen wird,
Hat der nicht Kreutz genug?
Unkraut:
Doch wer mit Katzen ackern will,
Der spann die Mäus voraus,
So geht es alles wie ein Wind,
So fängt die Katz die Maus.
Hab all mein Tag kein Gut gethan,
Hab's auch noch nicht im Sinn;
Die ganze Freundschaft weiß es ja,
Daß...
Joseph Victor von Scheffel
Vorbei ist die Zeit, wo der Mensch noch nicht
Den Erdball unsicher machte,
Wo der Urwald unter dem Vollgewicht
Des Mammutfußtritts erkrachte.
Vergeblich spähst du in unserm Revier
Nach dem Löwen, dem Wüstensohne;
Es ist zu bedenken: wir leben allhier
In sehr gemäßigter Zone.
In Leben und Dichtung gehört das Feld
Nicht dem Großen und Ungemeinen;
Und immer schwächlicher wird die Welt,
Noch kommen die Kleinsten der Kleinen.
Sind wir Katzen verstummt, so singt die Maus,
Dann schnürt...
Joseph Victor von Scheffel
Manch ein schwer Problem hab' ich / Prüfend in dem Katerherzen / Schon erwogen und ergründet. / Aber eins bleibt ungelöst mir, / Ungelöst und unbegriffen: Warum küssen sich die Menschen? / 's ist nicht Haß, sie beißen sich nicht, / Hunger nicht, sie fressen sich nicht, / Es kann auch kein zwecklos blinder Unverstand sein, / Denn sie sind sonst klug und selbstbewußt im Handeln, / Warum also, frag' umsonst ich: / Warum küssen sich die Menschen? / Warum meistens nur die jüngeren? / Warum diese...
Joseph Victor von Scheffel
Von des Turmes höchster Spitze
Schau' ich in die Welt herein,
Schaue auf erhab'nem Sitze
In das Treiben der Partein.
Und die Katzenaugen sehen,
Und die Katzenseele lacht,
Wie das Völklein der Pygmäen
Unten dumme Sachen macht.
Doch was nützt's? ich kann den Haufen
Nicht auf meinen Standpunkt ziehn,
Und so laß ich ihn denn laufen,
's ist wahrhaft nicht schad' um ihn.
Menschentun ist ein Verkehrtes,
Menschentun ist Ach und Krach;
Im Bewußtsein seines Wertes
Sitzt der Kater auf dem...
Joseph Victor von Scheffel