Sinn des Wissens ist die Vorausschau, Sinn der Vorausschau die Ermöglichung der Tat.
José Ortega y GassetÜber den Autor
- Beruf des Autors: Soziologe, Philosoph
- Geboren: 9. Mai 1883
- Gestorben: 18. Oktober 1955
Verwandte Autoren
Themen
Aktuelle Zitate
Die Deutschen neigen dazu, sich entweder zu überschätzen oder, was häufiger vorkommt, zu unterschätzen. Es ist an der Zeit, daß sie lernen, wo sie sich einzuordnen haben und unabhängiger von dem werden, was sie von anderen über sich zu hören bekommen. Andernfalls ergeht es ihnen zuletzt wie den Ochsen auf der Weide. Diese erfahren auch erst, wieviel sie getaugt haben, sobald ihr Fleisch gut abgehangen von ihren Metzgern auf seine Eignung als Rostbraten begutachtet wird.
Wilhelm Schwöbel
Vorfrühling
Vorfrühling seufzt in weiter Nacht,
daß mir das Herze brechen will;
Die Lande ruh'n so menschenstill,
nur ich bin aufgewacht.
O horch, nun bricht des Eises Wall
auf allen Strömen, allen Seen;
Mir ist, ich müßte mit vergeh'n
und, Woge, wieder auferstehen,
zu neuem Klippenfall.
Die Lande ruh'n so menschenstill;
Nur hier und dort ist wer erwacht,
und meine Seele weint und lacht,
wie es der Tauwind will.
Christian Morgenstern
Von der Teutschen Sprach
Wann eine Sprache man mit fremden Worten schmücket,
so scheint sie wie ein Weib, die ihr Gesicht geferbt;
wann man es recht besieht, so ist es ganz verderbt,
so ihrer zarten Hautt nur endlich Schaden bringet.
Die teutsche Sprach ist den andern Sprachen gleich,
und weren sie von Wort und Klange noch so reich,
drum laßt uns unsere Sprach in unserer Sprache reden.
Johanna Elisabeth von Baden-Durlach