Johannes Rau Zitate über gewalt
Deutscher Staatsmann 16. Januar, 1931 – 27. Januar, 2006
Johannes Rau Zitate in EnglischZitieren Sie diese Seite: Zitieren
Zitate
Kinder, die von ihren Eltern geschlagen werden oder erleben müssen, daß der Vater die Mutter mißhandelt, lernen, daß Gewalt "erlaubt" ist - man muß nur der Stärkere sein. Kinder lernen auch vor dem Fernsehschirm, daß andere Menschen geschlagen, getreten, abgeknallt werden "dürfen", sie lernen, daß Gewalt zum Leben gehört und daß die köperlich Starken oder brutaler Bewaffneten die Erfolgreichen sind. Hätte Fernsehen gar keine Wirkung, gäben Unternehmen nicht viel Geld für Werbung aus.
Johannes Rau
Die Stärke unserer Demokratie liegt doch gerade darin, daß alle die gleichen Rechte haben und daß für alle das gleiche Recht gilt. Genau daran müssen wir uns auch im Umgang mit Fremdenhaß und Gewalt halten. Wir sollten sorgfältig prüfen, welche der Instrumente, die dem demokratischen Staat zur Verfügung stehen, in der aktuellen Auseinandersetzung mit dem Extremismus wirklich Erfolge versprechen.
Johannes Rau
Gewalttäter mit dumpfen Parolen und Schreibtischtäter mit menschenfeindlicher Ideologie sind in unserem Land eine kleine Minderheit. Wir dürfen darin freilich keinen falschen Trost suchen. Diese kleine Minderheit steht nicht außerhalb unserer Gesellschaft und auch nicht ganz am Rande. Da machten wir es uns zu leicht. Die Täter sind nicht vom Himmel gefallen. Ihr Haß und ihre Gewalt sind Teil und Ausdruck unserer Gesellschaft. Haß, Gewalt und menschenverachtende Ideologien sind eine...
Johannes Rau
Nicht nur die Gewöhnung an Gewalt gehört zur Verrohung der Gesellschaft. In manchen Medien kann man tagtäglich dabei zuschauen, wie Menschen vorgeführt werden oder sich selber vorführen, wie Menschen für Geld und ein paar Minuten Ruhm jeden Respekt vor sich selber oder vor anderen ablegen. Wer erleben muß, daß es im Umgang untereinander offenbar keine Tabus, keine geschützten Zonen, keine Scham mehr gibt, der muß schon ein starker Charakter sein, um nicht selbst Respekt, Achtung und Scham zu...
Johannes Rau
Menschen werden in unserem Lande Opfer von Gewalt, nur weil sie anders aussehen, weil sie eine andere Kultur oder Religion haben, eine andere Sprache sprechen oder weil sie schwach oder obdachlos sind. Sie haben die Angreifer nicht beleidigt, ihnen nichts weggenommen, sie haben sich ihnen nicht in den Weg gestellt. Sie haben nichts getan, was irgendeine Aggression gegen sie rechtfertigen könnte. Sie sind einfach nur anders als die Angreifer.
Johannes Rau
Viele erleben in Wirtschaft und Politik auch mehr oder weniger subtile Formen von Gewalt - sie wird akzeptiert, gar nicht zu reden von der alltäglichen PS-Gewalt aggressiver Rücksichtslosigkeit auf unseren Straßen. Wenn wir die körperliche, die "rohe" Gewalt ablehnen, müssen wir uns auch fragen, ob wir nicht allzu oft und stillschweigend das Gesetz des Stärkeren gelten lassen, selbst da, wo Menschlichkeit oder Anstand Rücksichtnahme verlangt.
Johannes Rau
Zivilcourage beginnt damit, sich im Bekannten- und Kollegenkreis gegen rohe Sprüche und fremdenfeindliche Bemerkungen zu wenden, sich schlimme Witze über Juden, Polen und Türken zu verbitten. Zivilcourage heißt, nicht schweigend zuzuschauen, wenn im Bus, in der Bahn oder in der Fußgängerzone Pöbeleien oder Gewalt drohen.
Johannes Rau
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