Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es,
Ewig wechselnd.
Strömt von der hohen,
Steilen Felswand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und leicht empfangen
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend zur Tiefe nieder.
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 28. August 1749
- Gestorben: 22. März 1832
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Ende des Tages.
In bleiernen Lichtes Weben
Tanzt und windet ohne Grund
Sich schamlos lärmend das Leben,
Drum sobald der Erde Rund
Von seligem Dunkel erfrischt ist,
Wann alles, der Hunger selbst, ruht,
Wann alles, die Schmach selbst, verwischt ist,
Seufzt der Dichter: Nun ist's gut!
Meine Glieder wie meine Gefühle
Erflehen die Ruhe sich,
In finsterem Traumgewühle
Will ausgestreckt liegen ich,
...
Charles Baudelaire