Gärtnerinnen
Euren Beifall zu gewinnen,
Schmückten wir uns diese Nacht,
Junge Florentinerinnen
Folgten deutschen Hofes Pracht;
Tragen wir in braunen Locken
Mancher heitern Blume Zier;
Seidenfäden, Seidenflocken
Spielen ihre Rolle hier.
Denn wir halten es verdienstlich,
Lobenswürdig ganz und gar,
Unsere Blumen, glänzend künstlich,
Blühen fort das ganze Jahr.
Allerlei gefärbten Schnitzeln
Ward symmetrisch recht getan;
Mögt ihr Stück für Stück bewitzeln,
Doch das Ganze zieht euch an.
Niedlich sind wir anzuschauen,
Gärtnerinnen und galant;
Denn das Naturell der Frauen
Ist so nah mit Kunst verwandt.
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 28. August 1749
- Gestorben: 22. März 1832
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Mein Käthchen
Mein Käthchen fordert zum Lohne
Von mir ein Liebesgedicht.
Ich sage: Mein Käthchen verschone
Mich damit, ich kann das nicht;
Ob überhaupt ich dich liebe
Das weiß ich nicht so genau;
Zwar sagst du ganz richtig, das bliebe
Gleichgültig; doch, Käthchen, schau:
Wenn ich die Liebe bedichte,
Bedicht' ich sie immer vorher,
Denn wenn vorbei die Geschichte,
Wird mir das Dichten zu schwer.
Frank Wedekind