Du sollst nicht töten. Als wenn irgend ein Mensch im mindesten Lust hätte, den andern totzuschlagen! Man haßt einen, man erzürnt sich, man übereilt sich, und in Gefolg von dem und manchem andern kann es wohl kommen, daß man gelegentlich einen totschlägt. Aber ist es nicht eine barbarische Anstalt, den Kindern Mord und Totschlag zu verbieten? Wenn es hieße: "Sorge für des andern Leben; entferne, was ihm schädlich sein kann; rette ihn mit deiner eigenen Gefahr! Wenn du ihn beschädigst, denke, daß du dich selbst beschädigst!" das sind Gebote, wie sie unter gebildeten vernünftigen Völkern statthaben.
Johann Wolfgang von GoetheÜber den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 28. August 1749
- Gestorben: 22. März 1832
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Dies war der beste Römer unter allen: / Denn jeder der Verschwornen, bis auf ihn, / tat, was er tat, aus Mißgunst gegen Cäsar: / Nur er verband aus reinem Biedersinn / und zum gemeinen Wohl sich mit den andern. / Sanft war sein Leben, und so mischten sich / die Element' in ihm, daß die Natur / aufstehen durfte und der Welt verkünden: / Dies war ein Mann!
William Shakespeare