Hugo Ball Zitate über wenn
Deutscher Autor 22. Februar, 1886 – 14. September, 1927
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Zitate
Oft bin ich ein wenig erschrocken und fürchte mich, wenn ich Dich am allermeisten liebe und Dir am allernächsten bin. So kann Dich niemand lieben, außer mir. [...] Du bist mir alles. Ich kann nicht denken ohne an Dich zu denken. Es ist ein Wirbel, in den ich mich gern fallen lasse wie ein großes, schwingendes Netz aus Seide und Sorge…
Hugo Ball
Abschied
Sag mir, daß du dich im Föhnwind sehnst
Und daß du trauern würdest,
Wenn ich ginge.
Sag mir, daß diese Tage schön sind
Und daß du weinen wirst,
Wenn ich nicht singe.
Sag mir, daß du dem Leben gut bist.
Sag meiner Stimme,
Daß sie nie verwehe…
Und daß du heiter und voll frohen Mut bist,
Auch wenn ich lange Zeit
Dich nicht mehr sehe.
Sag mir, daß ich ein töricht Kind bin,
Und streichle mich, wie eine junge Meise.
Sag mir, daß ich zu dir zurückfind,
Auch wenn die Nächte dunkel...
Hugo Ball
Epitaph
Der gute Mann, den wir zu Grabe tragen,
Sieht wächsern aus und scheint erstarrt zu sein.
Doch war er so verliebt in allen Schein,
Daß man sich hüten muß, ihn tot zu sagen.
Er liebte es in allen Lebenslagen
Dem Unerhörten nur Gehör zu leihn.
Umgeben so von hundert Fabulein
Kann man nur zögernd ihm zu glauben wagen.
Drum, wenn auch jetzt sein schmaler Maskenmund
Geschlossen liegt und nicht mehr sprechen mag:
Er lauscht vielleicht nur in den Schöpfergrund ...
Und steht dann wieder auf...
Hugo Ball
Das Gespenst
Gewöhnlich kommt es, wenn die Lichter brennen.
Es poltert mit den Tellern und den Tassen.
Auf roten Schuhen schlurrt es in den nassen
Geschwenkten Nächten und man hört sein Flennen.
Von Zeit zu Zeit scheint es umherzurennen
Mit Trumpf, Atout und ausgespielten Assen.
Auf Seil und Räder scheint es aufzupassen
Und ist an seinem Lärmen zu erkennen.
Es ist beschäftigt in der Gängelschwemme
Und hochweis weht dann seine erzene Haube,
Auf seinen Fingern zittern Hahnenkämme,
Mit schrillen...
Hugo Ball
Was man gemeinhin Wirklichkeit nennt, ist, exakt gesprochen, ein aufgebauschtes Nichts. Die Hand, die zugreift, zerfällt in Atome; das Auge, das sehen will, löst sich in Dunst auf. Wie könnte das Herz sich behaupten, wenn es die Tatsachen gelten ließe? Wer eine Neigung hätte, auf Tatsachen zu insistieren, der müßte gar bald die Erfahrung machen, daß er noch weniger als ein Nichts, nur Schatten des Nichts und Befleckung durch diese Schatten gesammelt hat.
Hugo Ball
Die Erfindung
Als ich zum ersten Male diesen Narren
Mein neues Totenwäglein vorgeführt,
War alle Welt im Leichenhaus gerührt
Von ihren Selbstportraits und anderen Schmarren.
Sie sagten mir: nun wohl, das sei ein Karren,
Jedoch die Räder seien nicht geschmiert,
Auch sei es innen nicht genug verziert
Und schließlich wollten sie mich selbst verscharren.
Sie haben von der Sache nichts begriffen,
Als daß es wurmig zugeht im Geliege
Und wenn ich mich vor Lachen jetzt noch biege,
So ist es, weil sie...
Hugo Ball
Es konnte den Anschein haben, als sei die Philosophie an die Künstler übergegangen; als gingen von ihnen die neuen Impulse aus. Als seien sie die Propheten der Wiedergeburt. Wenn wir Kandinsky oder Picasso sagten, meinten wir nicht Maler, sondern Priester; nicht Handwerker, sondern Schöpfer neuer Welten, neuer Paradiese.
Hugo Ball
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