Weihnachtszeit
Der Herbst verläßt nun bald das Land,
gibt seine Macht dem kalten Winter,
durch Wald und Flur zieh'n Hand in Hand,
Eis und Schnee wie schnelle Sprinter.
Ein Flockenheer schwebt sanft und sacht,
als weißes Kleid zur Erde nieder,
es kündet an die heil'ge Nacht,
von ferne klingen Weihnachtslieder.
In Stadt und Land erleuchten Kerzen,
Lametta ziert die Tannenzweige,
das große Fest bewegt die Herzen,
nur das Jahr senkt sich zur Neige.
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Liebe führt durch Nacht und Dunkel
Uns zur höchsten Erdenlust,
Liebe löst und Liebe bindet,
Liebe sucht und Liebe findet
Ihren Weg zu jeder Brust.
Was die Herzen feindlich trennte,
Trotzt vergeblich ihrer Macht;
Und es schmücken öde Fluren
Herrlich sie auf ihren Spuren
Mit erneuter Frühlingspracht,
Und so mag sie freundlich walten,
Lieblich ihre Myrte blühn!
Wo sich einst zu schönen Stunden
Reine Seelen fest verbunden,
Bleibt sie ewig jung und grün.
Karl Theodor Körner