Zitate
Jeder Mensch zweifelt
Jeder Mensch zweifelt im Leben,
bei Dingen, die er nicht versteht,
all sein Denken geht daneben,
wenn Unvorstellbares vorgeht.
Die Lösung hat er nicht parat,
sein Wissen zeigt die Grenze an,
ab einem ganz bestimmten Grad
versagt sein scharfes Denkorgan.
Er äußert sich nur lapidar:
"Ach, ich glaube – könnt' sogar sein –
eventuell ist es auch wahr."
Oder: "Es trügt doch nur der Schein."
Worte, die nicht weiterbringen,
des Menschen Zweifel bleibt besteh'n,
denn bei...
Horst Rehmann
So ein Tag
Heut ist mal wieder so ein Tag,
an dem ich mich pardauz nicht mag,
hab mich im Spiegel betrachtet,
mein Antlitz spöttisch verachtet.
Dort vor mir, dieses fahle Gesicht,
ist es meins? Ich glaube es nicht!
Wangen und Stirn voller Falten,
der Anblick – kaum auszuhalten.
Ich steh' still und klage spontan:
Zeit, was hast du mir angetan,
warum ist die Haut nicht mehr glatt,
weshalb ist sie spröde und matt?
Hab ich irgendwas falsch gemacht,
übers Alter nie nachgedacht,
an ewige Jugend...
Horst Rehmann
Mut
Das alte Jahr ist nun verronnen,
gehört längst zur Vergangenheit,
Sorgen hat´s nicht mitgenommen,
nur verschoben, in die neue Zeit.
Jeder Mensch muss damit leben,
weil nichts daran zu ändern ist,
drum sollte er das Beste geben,
denn stets versagt der Pessimist.
Fester Wille und gesetztes Ziel,
sind besser als Verdrossenheit,
es wird gewiss kein Kinderspiel,
doch Mut vertreibt selbst Ängstlichkeit.
Horst Rehmann
Wasser
Vom Quell stürzt du als Bach zu Tal,
willst das Flussbett schnell erlangen,
bist frisch und klar, hast keine Wahl,
musst irgendwie zum Meer gelangen.
Hast es sehr eilig, folgst deinem Ziel,
fließt durch Wälder und durch Auen,
verbringst auch Zeit mit Wellenspiel,
an dem sich Menschen gern erbauen.
Natur verschlingt dein köstlich Nass,
durch dich erwacht das neue Leben,
drum fließe Ständig, ohne Unterlass,
dann wird´s die Welt auf ewig geben.
Horst Rehmann
Dies eine Leben
Nimm dir Zeit in deinem Leben,
und beende dieses Hasten,
leg auch ab dein stetes Streben,
lern pausieren, ruhen, rasten.
Hör einfach nur auf deinen Bauch
und lass die Fünf mal grade sein,
mach es wie viele andre auch,
trink ein Glas Wein bei Kerzenschein.
Geh mit deinem Hund spazieren,
oder bleib im Bette liegen,
kannst auch in der Stadt flanieren,
allenfalls in Urlaub fliegen.
Mach einfach das, was dir gefällt,
und genieß dies eine Leben</em>
denn auch für große Berge...
Horst Rehmann
Das schönste Märchen
Viele Märchen kennt die Kinderwelt,
entzückt sind schon die Allerkleinsten,
zauberhaftes wird gekonnt erzählt,
mit Happy-End vom Allerfeinsten.
Doch nur selten werden Märchen wahr,
das weiß ein jeder Mensch auf Erden,
es besteht auch noch kein Formular,
das zeigt, wie Märchen Wahrheit werden.
Es gibt nur ein bestimmtes Märchen,
das ein jeder liebt und jeder kennt,
Leben</em> heißt dies Wundermärchen,
doch das ist leider – ohne Happy-End.
Horst Rehmann
Allein
Nachdenklich geh ich spazieren,
Allein im dunstigen Wald,
Muss den Schritt reduzieren,
Der Nebel ist dicht und eiskalt.
Der Weg wellig, teilweise glatt,
Genau wie im Leben,
Mal oben, mal unten, mal platt,
Von Spuren umgeben.
Im Nebel sehe ich Wahrheit,
spüre die Erde, das Sein,
Erkenne die Einsamkeit,
Bin trotz Bäume völlig allein.
Horst Rehmann
Nichts bleibt ewig
Nichts bleibt ewig und von Dauer,
alles wird irgendwann vergehn,
täglich liegt die Zeit auf Lauer,
obwohl wir sie nicht optisch sehn.
Beispiel sind die kleinen Sachen,
in unserem kurzen Leben,
heute können wir noch lachen,
morgen wird's uns nicht mehr geben.
Das schönste Rot wird finstres Schwarz,
Streit dauert keine Ewigkeit,
verblühen wird selbst Rosenquarz,
es dauert, doch es kommt die Zeit.
Auf ewig gibt es auch kein Licht,
es schwindet sogar Traurigkeit,
doch eines...
Horst Rehmann
Sehnsucht nach Dir
Wenn abends hell das Mondlicht scheint,
und ich allein zuhause bin,
dann spür ich, wie die Seele weint,
und wie sie zerrt an meinen Sinn.
Die Sehnsucht fängt zu fliehen an,
hin zu Dir, zu Deinem Herzen,
und Träume ziehen mich spontan,
in ein Traurigland der Schmerzen.
Es nagt in meiner Brust ein Weh,
wenn Dein Foto ich betrachte,
und wenn ich Deine Augen seh,
schmelze ich dahin ganz sachte.
Für mich bist Du der Sonnenschein,
der meinem Dasein Auftrieb gibt,
Du bist ein...
Horst Rehmann
Hallo Leben
Hallo Leben, was machst Du mit mir,
warum lässt Du mich weinen,
steh ich abseits in Deinem Revier,
kann dort die Sonne nicht scheinen?
Längst weißt Du von meinen Sorgen,
meinem Schmerz in der Seele,
gibt es für mich nicht den Morgen,
an dem ich mich nicht mehr quäle?
Ich muss mich ständig nur grämen,
finde des Nachts keinen Schlaf,
soll ich mich dafür noch schämen,
gibt es denn nichts, das ich darf?
Hallo Leben, zeig mir mal das Licht,
lass mich nicht immer allein,
ich denke, es...
Horst Rehmann
Der größte Schatz
Ihr Machthaber auf dieser Welt,
was geht in euren Köpfen rum,
besteht das Leben nur aus Geld,
aus ständigem Martyrium?
Ihr sucht immer euren Vorteil,
seid besessen von der Habgier,
schürt ein grenzenloses Unheil,
habt eure Macht nur im Visier.
Menschen leiden, Menschen sterben,
weil ihr absurde Kriege führt,
diese Welt liegt bald in Scherben,
doch ihr bleibt kalt und unberührt.
Frieden zwischen den Nationen!
Was haltet ihr von diesem Satz?
solch ein Ziel würd sich doch...
Horst Rehmann
Dasein
Dasein heißt Leben, nicht nur da sein,
diese Welt ist einfach lebenswert,
wer lebt und liebt, erlebt das Dasein,
macht im ganzen Leben nichts verkehrt.
Dasein heißt, auf Erden menschlich sein,
an dunklen und an hellen Tagen,
nur wer das beherrscht, ist nicht allein,
bewältigt alle Lebenslagen.
Dasein heißt auch, etwas schaffen,
stets redlich sein bis hin zum Tod,
geben, nicht nur ständig raffen,
vertreiben Kummer und die Not.
Dasein heißt aber auch, da zu sein,
wenn dringend jemand...
Horst Rehmann
In einem Boot
Das Leben ist ein großes Meer,
wir rudern drauf in einem Boot,
und kommt ein Sturmtief mal daher,
geraten wir in höchste Not.
Dann gilt das Wort Zusammenhalt,
für die Schwarzen, Gelben, Weißen,
es gilt sowohl für Jung und Alt,
für die Armen und die Reichen.
Wenn jeder nur sein Bestes gibt,
ist dies Ruderboot zu retten,
wenn jeder seinen Nächsten liebt,
schwinden Kriege, Not und Ketten.
So beenden wir die Qualen,
vergessen Neid, Hass und Feinde,
Konkurrenz und auch...
Horst Rehmann