Hl. Thomas More (Morus) Zitate über nichte
7. Februar, 1478 – 6. Juli, 1535
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Nun hat aber Gott tatsächlich dem Menschen nicht nur die Verfügung über fremdes Leben, sondern selbst über das eigene genommen: Darf da eine Abmachung unter Menschen über gegenseitiges Töten die Schergen des Staates von jenem Verbot entbinden und ihnen erlauben, diejenigen hinzurichten, die ein irdisches Strafgesetz zu töten befiehlt? Würde dann jenes Gebot Gottes nicht nur gerade soviel gelten, als die Rechtsbücher der Menschen es dulden?
Hl. Thomas More (Morus)
Da die Menschen in ihrem Tun sich ungern nach der Vorschrift Christi ausrichten ließen, haben sie seine Lehre wie einen Maßstab aus weichem Blei nach den Sitten gestreckt, damit eben beides noch einigermaßen übereinstimme. Ich weiß nicht, was sie damit erreichen, außer daß man mit besserem Gewissen Böses tun darf.
Hl. Thomas More (Morus)
In der Regel ahnden sie selbst die schwersten Vergehen nur mit Versklavung; denn sie ist nach ihrer Meinung für die Verbrecher nicht weniger hart und doch für das Gemeinwesen ersprießlicher, als wenn man die Schuldigen hinrichten und augenblicklich beseitigen wollte. Ihre Arbeit ist nützlicher als der Tod, und als lebendes Beispiel schrecken sie andere länger von einer ähnlichen Missetat ab.
Hl. Thomas More (Morus)
Sogar im Falle, daß ein Priester eine Missetat begangen hat, untersteht er keinem öffentlichen Gericht. Sie überlassen ihn Gott und sich selbst, weil sie glauben, die Hand eines Sterblichen dürfe auch den ärgsten Frevler nicht antasten, der Gott auf so besondere Weise wie eine Art Opfertier geweiht sei.
Hl. Thomas More (Morus)
Die Dummweisen meinten nämlich, das Heil des Staates beruhe darauf, daß immer eine starke schlagfertige Truppe zur Hand sei, vor allem altbewährte Krieger; den Ungeübten trauen sie gar nichts zu. Und so müssen sie schon deswegen beständig Kriegshändel suchen, um keine untrainierten Soldaten zu haben.
Hl. Thomas More (Morus)
Von Advokaten wollen sie rein gar nichts wissen, da deren Prozeßführung hinterlistig und ihre Rechtsauslegung verdreht sei. Sie halten es nämlich für zweckmäßig, daß jeder persönlich seine Sache führe und dem Richter dasselbe sage, was er seinem Anwalt würde erzählt haben; so gebe es weniger Umschweife und lasse sich die Wahrheit leichter herausbekommen.
Hl. Thomas More (Morus)
Die ganze Ausübung der Jagd haben darum die Utopier als für die Freien entwürdigend den Metzgern zugewiesen. Wie ich früher sagte, besorgen Sklaven das Gewerbe. Dabei betrachten sie die Jagd als die unterste Stufe der Metzgerei, während deren übrige Abteilungen als nützlicher und weniger anstößig gelten, da sie einen sinnvollen Zweck haben und man im Schlachthaus die Tiere nur tötet, weil es nicht anders geht.
Hl. Thomas More (Morus)
Kannst du nicht mit der Wurzel die falschen Ansichten ausrotten und Mißstände, die längst eingerissen sind, nicht ganz nach deinem Wunsche beheben, so darfst du deswegen dem Staat nicht den Rücken kehren, so wenig du das Schiff im Sturm sich selbst überläßt, weil du die Winde nicht am Blasen hindern kannst.
Hl. Thomas More (Morus)
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