Frühlingsankunft
Vom Berg herunter saust der Föhn,
Die kalten Lüfte weichen,
Er donnert durch die Alpenhöh'n
Und macht die Nächte wieder schön
Und rüttelt aus dem Schlaf die Eichen.
Es schlägt der Fink schon tagelang,
Es kann ihn nichts mehr stören.
Es läßt den süßen Klaggesang
Mit Sonnenauf- und Untergang
Die Amsel in den Wipfeln hören.
Begegnet mir ein schönes Kind,
Umweht von Veilchendüften,
So läßt es von dem Frühlingswind
Mit einem Lächeln jetzt geschwind
Ein wenig sich den Schleier lüften.
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Wo alle Quellen münden
Ich weiß hinterm Erlbusch einen Platz,
einen Winkel, da möcht ich sterben –
Weißt auch warum? Da liegt mein Schatz,
da ging mein Glück in Scherben.
Da liegt er, ach, schon so manches Jahr
in der kühlen Erde begraben;
der Sturm braust über den Hügel fort,
am Wegrain krächzen Raben.
Das Riedgras wächst und die Wolken ziehn,
manch Wandrer geht still vorüber,
die alte Friedhofmauer stimmt
seine Lebensfreude trüber.
Du Friedhofsmauer, du Rasenstreif,
wer wollt deinen...
Else Galen-Gube
Kerzenlicht
Ein flackernd kleines Kerzenlicht,
das Frieden reflektiert,
im rosaroten Kerzenwachs,
das seine Form verliert,
in Tropfen, die den Tränen gleich
erstarrt in seiner Spur,
erhellt und wärmt es da und dort
für wenig Stunden nur;
verbindet uns in Freud und Leid
ist Trost in vielen Händen
will dir und mir zur rechten Zeit
ein leuchtend Lächeln spenden.
Ingrid Riedl