Anemonen
Ein Strauß von Anemonen stand auf meinem Tisch.
Mit bunten Farben, fast zu laut,
sangen die Boten neuen Lebens
ihr jubelnd Lied vom Frühling,
von blauen Himmeln und von Sonnensiegen –
Das war der Morgen.
Der Mittag kam.
Und stürmischer und gellend wie Fanfarenklänge
umtost der Anemonen jauchzend Lied
von neuem Glück, von ewigen Seligkeiten
meine Seele.
Ich griff berauscht nach diesem Glück,
Das Glück – das größte Glück!
Und meine Seele sank ins Wunderbare.
Ein Strauß von Anemonen stand auf meinem Tisch.
Verwandte Autoren
Themen
Aktuelle Zitate
Jugend, die mir täglich schwindet,
Wird durch raschen Mut ersetzt,
Und mein kühnrer Arm umwindet,
Noch viel schlankre Hüften jetzt.
Tat auch manche sehr erschrocken,
Hat sie doch sich bald gefügt;
Holder Zorn, verschämtes Stocken,
Wird von Schmeichelei besiegt.
Doch, wenn ich den Sieg genieße,
Fehlt das Beste mir dabei.
Ist es die verschwundne, süße,
Blöde Jugendeselei?
Heinrich Heine
Dem Direktor der Nervenheilanstalt werden zwei neue Zugänge gemeldet. - "Was ist's denn?" fragt er. - "Ach", sagt der Oberarzt, "der eine Fall ist ganz leicht. Der Mann behauptet, er verstehe das neue Mietengesetz nicht." - Der Direktor nickt. "Und der andere?" - Der Oberarzt macht ein bedenkliches Gesicht. "Der andere behauptet, er versteht's."
Max "Maxi" Böhm