Blasierte Noblesse
Des Herzens Armuth und des Geistes Leere
Sind heimisch meist in höh'ren Regionen,
Wo Stolz und Dünkel, Rang und Reichthum wohnen,
Und diese trachten, daß ihr Glanz sich mehre.
Daß Langeweile sie nicht ganz verzehre,
So wählen sie zur Kurzweil stets Personen,
In deren Kreis sie dann, wie Götzen thronen –
Und fordern keck, daß man sie hoch verehre.
Wie sehr sind diese Armen zu beklagen,
Die unaufhörlich nach Zerstreuung jagen;
Denn, Leerheit ist die größte aller Plagen.
Doch wo sich Herz, Gemüth mit Geist verbinden –
Mag alles Andre auch um uns verschwinden –
Wir wissen in uns selbst das Glück zu finden.
Über den Autor
Verwandte Autoren
Themen
Aktuelle Zitate
Wäre es möglich, daß ein menschliches Wesen an einem abgelegenen Orte ohne irgendwelche Verbindung mit seinesgleichen das Mannesalter erreichte, so würde es über seinen eigenen Charakter, über die Sittlichkeit oder die Strafbarkeit seines eigenen Betragens oder seiner Gefühle, über die Erhabenheit oder die Niedrigkeit seines eigenen Geistes ebenso wenig nachdenken, als über die Schönheit oder die Häßlichkeit seines eigenen Gesichtes.
Adam Smith