Aktuelle Zitate
Wenn es auf der einen Seite nichts Schrecklicheres gibt als eine entfesselte, führerlose Menge, so gibt es auf der anderen Seite auch nichts Schwächeres. Mag sie auch bewaffnet sein, so wirst du sie leicht zur Ordnung bringen, wenn du einen Zufluchtsort hast, um ihrem ersten Ansturm auszuweichen. Denn wenn die Gemüter ein wenig abgekühlt sind und ein jeder wieder nach Hause zurückkehren muß, so fangen sie an, an sich selbst zu zweifeln und an die eigene Sicherheit zu denken, indem sie...
Niccolò Machiavelli
Der Träumer
Es war ein Traum in meiner Seele tief.
Ich horchte auf den holden Traum:
ich schlief.
Just ging ein Glück vorüber, als ich schlief,
und wie ich träumte, hört ich nicht:
es rief.
Träume scheinen mir wie Orchideen. –
So wie jene sind sie bunt und reich.
Aus dem Riesenstamm der Lebenssäfte
ziehn sie just wie jene ihre Kräfte,
brüsten sich mit dem ersaugten Blute,
freuen in der flüchtigen Minute,
in der nächsten sind sie tot und bleich. –
Und wenn Welten oben leise gehen,
fühlst du's...
Rainer Maria Rilke
Die Gesetzbücher treffen so viele Vorkehrungen gegen die Gewalt, und unsere Erziehung ist dermaßen in der Absicht geleitet, unsere Tendenzen zur Gewaltsamkeit abzuschwächen, daß wir instinktiv zu dem Gedanken geführt werden, daß jede Handlung der Gewalt die Kundgebung eines Rückschritts zur Barbarei sei.
Georges Sorel