Buddha, der Mann, der alles Leid überwinden wollte und deshalb alles, was Leid verursacht, für Illusion erklärt, kann auch gesehen werden als Typus des nordischen unbesiegbaren Helden. War er, der Indoeuropäer aus Nordindien, nicht primär das, was er auch nach seiner Abstammung sein sollte: ein arischer Krieger, der sich nichts und niemandem beugen und unterwerfen wollte, nicht einmal dem Schmerz und Tod, an dem auch die Tapfersten und Klügsten nicht vorbeikommen? Buddha, der Erzarier, der sich mit unerbittlicher Konsequenz in Leben und Denken der Frage widmete: Wie werde ich unüberwindlich? Vielleicht gehört er nur wegen dieser Konsequenz zu den bedeutendsten Menschen überhaupt.
Gregor BrandVerwandte Autoren
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Dein Brunnen sei gesegnet. Freu' dich der Frau deiner Jugendtage, der lieblichen Gazelle, der anmutigen Gemse! Ihre Liebkosung macht dich immerfort trunken, an ihrer Liebe berausche dich immer wieder! Warum solltest du dich an einer Fremden berauschen, den Busen einer anderen umfangen?
Altes Testament: Spruch
Die glücklichsten Momente unseres Lebens sind diejenigen, in denen wir die seltsame Empfindung haben, als stünde es in unserer Macht, dieses Leben wieder von vorne anzufangen und das Bisherige mit all seinen Leiden und Irrtümern auszustreichen wie einen Aufsatz, den wir nun besser zu schreiben hoffen, als er uns im ersten Entwurf gelang.
Arthur Schnitzler