Die Versklavung der Frau besteht darin, daß die Männer etwas Angenehmes darin finden, sie als einen Gegenstand des Genusses auszubeuten. Nun, so emanzipieren sie denn die Frau, geben ihr alle Rechte, die der Mann besitzt, fahren dabei jedoch fort, sie vom Standpunkt des sinnlichen Genusses zu betrachten, und erziehen sie in diesem Sinne schon, solange sie noch ein Kind ist, sowie auch später für die Gesellschaft. So bleibt sie stets dieselbe erniedrigte, verdorbene Sklavin und der Mann derselbe korrupte Sklavenhalter.
Graf Leo Nikolajewitsch TolstoiAktuelle Zitate
Lobt man mich, weil ich was Dummes gemacht, / dann mir das Herz im Leibe lacht; / schilt man mich, weil ich was Gutes getan, / so nehm ich's ganz gemächlich an. / Schlägt mich ein Mächtiger, daß es schmerzt, / so tu ich, als hätt er nur gescherzt, / doch ist es einer von meinesgleichen, / den weiß ich wacker durchzustreichen. / Hebt mich das Glück, so bin ich froh / und sing in dulci Jubilo; / senkt sich das Rad und quetscht mich nieder, / so denkt ich: Nun, es hebt sich wieder!
Johann Wolfgang von Goethe
Zunächst würde ich Ihnen raten, die Ihnen gewiß schon bekannten Steinabdrücke des in München befindlichen Erbauungsbuches so fleißig als möglich zu studieren, weil, nach meiner Überzeugung, Albrecht Dürer sich nirgends so frei, so geistreich, groß und schön bewiesen als in diesen gleichsam extemporierten Blättern.
Johann Wolfgang von Goethe