Aktuelle Zitate
Nun aber Eos, unaufhaltsam strebt sie an, / sprungweise, mädchenartig, streut aus voller Hand / purpurne Blumen. Wie an jedem Wolkensaum / sich reich entfaltend sie blühen, wechseln, mannigfach! / So tritt sie lieblich hervor, erfreulich immerfort, / gewöhnet Erdgeborner schwaches Auge sanft, / daß nicht vor Helios Pfeil erblinde mein Geschlecht, / bestimmt, Erleuchtetes zu sehen, nicht das Licht!
Johann Wolfgang von Goethe
Liebe, wie ich sie verstehe, gibt es nur einmal, und ich würde Dir daher nie von Liebe ernsthaft geredet haben, wenn sie in meinem Leben schon dagewesen wäre. Was da war, war dies und das; Zärtlichkeitsbedürfnis wohl vor allem, Anmutsverehrung, Rührung. Nie Leidenschaft. Damit aber fängt Liebe doch wohl erst an.
Christian Morgenstern
Ein böser Traum
Ich träumte heut, mein Kater wär'
ein hübscher junger Mann,
mit langem dichtem seid'gem Haar,
figürlich richtig stramm.
Ich sprach zu ihm: "Mein lieber Schatz,
komm in mein Bettchen rein,
ich hab für dich den besten Platz,
ich schlaf nicht gern allein."
Er meinte voller Trauer dann:
"Ich glaub, du bist verwirrt.
Ich war einmal ein richt'ger Mann,
doch jetzt bin ich kastriert!"
Poldi Lembcke