Friedrich Lienhard – Biografie
deutscher Schriftsteller, und von 1920 - 1928 Herausgeber der Zeitschrift »Der Türmer«; Vorkämpfer der Heimatkunst; schrieb Dramen, Essays, Gedichte, Aphorismen und Romane
Zitate
Ich habe selten Gott um das gebeten, was die Menschen »Glück« nennen. Ich bitte meist nur – meist: denn wir haben schwächere Stunden – meist nur um die Kraft und Freudigkeit, meine Bestimmung zu erfüllen. Darin wird sie mit der Zeit immer zäher; alle anderen Güter und Begehrlichkeiten verblassen daneben. Kommt dann jedoch von außen her dies und jenes Angenehme, so nimmt man das überrascht und dankbar an, als eine ungesuchte Gnade.
Friedrich Lienhard
Eins tut not
Mehr als je brauchen wir den dröhnenden Ruf: Eins ist not! Und was ist dieses Eine? Die Durchgöttlichung unserer Seele! Eins tut not: daß den tüchtigen Werktagen der entsprechend edle Sonntag nicht fehlt! Nur ein Genie, ein seelischer Bismarck kann diesem "Eins tut not!" neue, siegreich-bezwingende Ausdrucksform für die Gesamtheit geben. Der weil aber haben wir anderen die ehrenvolle Aufgabe, Fackelhalter zu sein. Fackelhalter am Tor zur durchleuchteten Persönlichkeit.
Friedrich Lienhard
Innigkeit und Aufmerksamkeit im Bunde! Ja, da liegt's. Wir hasten an allem vorüber und es ist so viel Schönheit am Weg, wenn man nur die Kraft des Willens hat, es ins Auge zu fassen und es mit eigener Seelenkraft anzustrahlen, sodaß es seine Schönheit auftut und ungeahnte Farben aus dem eigenen Innern entwickelt.
Friedrich Lienhard