Das dumme Kalb
Es war einmal ein dummes Kalb,
Doch frech und unbescheiden;
Der Esel und der Schafbock selbst
Versuchten es zu meiden.
Sie sagen oft mit viel Gespött
Und schimpflichen Gebärden:
"Du bist und bleibst ein dummes Kalb
Aus dir wird nie was werden!"
Sie haben gründlich sich blamiert
Mit ihren raschen Worten:
Das dumme Kalb ist später doch
Ein großer Ochs geworden!
Und als er einen Preis bekam
Beim großen Viehprämiieren,
Da kamen sie zuerst gerannt,
Um, ihm zu gratulieren!
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Zärtlichkeit
Hast du Zeit –
für ein wenig Zärtlichkeit?
Ich bin bereit
für Zärtlichkeit in Worten –
an allen Orten.
Zärtlichkeit in Blicken –
das kann die Herzen entzücken.
Zärtlichkeit in einer geschriebenen Zeile,
darin ich gerne verweile.
Zärtlichkeit mit den Händen –
das alles soll nie enden!
Karin Obendorfer
Erinnerung
Wie war die schöne Sommernacht
So dunkel, mild und warm, –
Wie schrittest du so still und sacht
Gelehnt auf meinen Arm. –
Von Ferne klang, man hört' es kaum,
Musik mit leisem Schall,
Im blüthenduftgen Gartenraum
Sang eine Nachtigall.
Ein holdes schweigendes Verstehn
War zwischen mir und dir,
Ein selig Beieinandergehn,
Und glücklich waren wir.
Die schöne Zeit, sie liegt so weit –
Verweht wie eitel Schaum.
Sie liegt so weit die schöne Zeit
Versunken wie ein Traum.
Wie schrittest du...
Heinrich Seidel