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Herbstabend
Herbstabende voll weicher Helligkeit
Mit ihrem rührend rätselhaften Zauber…
Ein böser Glanz, der Bäume buntes Kleid,
Purpurner Blätter matt und leicht Geplauder;
Die Bläue ist so neblig, still und kühl,
Worunter die verwaiste Erde trauert,
Und – wie der nahen Stürme Vorgefühl
Bisweil ein Windstoß jäh, der uns durchschauert;
Erschöpfung, Niedergang, doch überall
Das Lächeln sanft des Welkens und des Scheidens,
Das wir in des Verstandes Widerhall
Erkannt als die erhabne Scham des Leidens.

Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew